Geschichte


Geschichte

Um Kohle im grösserem Umfang aus dem Piesberg zu fördern, wurde 1873 der Stüveschacht geteuft. In der Folge ergaben sich Probleme mit immer grösseren Mengen von Grubenwasser. Abhilfe konnte nur durch zusätzliche Wasserhaltungsmaschinen geschaffen werden.
 Das für diesen Zweck geplante und um 1889 gebaute Wasserhaltungsgebäude diente zur Aufnahme von zwei Woolfschen Wasserhaltungsmaschinen mit je 650 PS und einer Pumpenleistung von je 12 Kubikmetern Wasser je Minute, welches aus einer Tiefe von 210 Metern aus dem Schacht gefördert wurde.
Nach Stilllegung der Kohleförderung am 08.06.1898, demontierte man die Wasserhaltungsmaschinen und das Dach des Gebäudes.
Das Gebäude verfiel in der darauf folgenden Zeit, wurde aber unter Denkmalschutz gestellt. Zur Instandsetzung und Bewahrung vor dem Verfall fehlten die Mittel. Um den weiteren Verfall und den drohenden Einsturz des Gebäudes zu verhindern gründete sich im Jahr 2015 der Förderverein Stüveschacht e.V. mit dem Ziel das Gebäude zu restaurieren und erhalten.

In einem 1. Bauabschnitt wurde die Standfestigkeit des Gebäudes durch Reparatur und zusätzlichen Maßnahmen wiederhergestellt und die Fassade präsentiert sich wieder in seiner ursprünglichen Form.
Im 2. Bauabschnitt 2019 wurde die Begehbarkeit des Gebäudes durch Herstellung von Treppen und Geländer wieder ermöglicht.
Im zur Zeit laufendem 3. Bauabschnitt soll das Gebäude durch ein Tonnendach zum dauerhaften Erhalt geschützt werden.
Die Freigabe des Zuganges zur Besichtigung, mit entsprechenden Hinweistafeln in und am Gebäude ist in Planung.

Nachhaltigkeit
Somit ist eine sinnvolle Nachnutzung möglich, wie eine Ausstellung deren Bestandteile, Fundstücke und Bauteile des 130 Jahre alten Industriebaues und das Modell der Woolfschen Wasserhaltungsmaschinen sind.
Hinweistafeln und Fotos sollen über die Schwierigkeiten beim Kohleabbau sowie der Wasserhaltungstechnik informieren.
Somit steht Besuchern und Schülergruppen ein Informationsstandort direkt am Piesberger Rundwanderweg und der zukünftigen Haltestelle der Feldbahn zur Verfügung.
 

Der Stüveschacht -
nach dem Osnabrücker Bürgermeister Stüve benannt.
Der Stüveschacht liegt auf der Nordseite des Piesbergs und ist mit dem auf der Südseite liegendem Haseschacht durch den 1,45 km langen Hasestollen verbunden. Das Haseschachtgebäude ist heute ein Museum. Vom Stüveschacht sind noch Reste des Pumpenhauses erhalten. Hier wurde aus bis zu 210 m Tiefe das Grubenwasser gehoben. Das Teufen des Schachtes begann im Jahr 1873. 1876 brachen so große Wassermengen durch, dass die Schachtarbeiten zum Erliegen kamen. Als 1889 der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein (GMBHV) das Bergwerk übernahm, wurde der Schacht gesumpft und 1890 tiefer geteuft. Die größte Fördermenge Kohle wurde im Geschäftsjahr 1896 / 97 mit 186.734 t am Piesberg erreicht. Wegen der immer größeren Probleme mit dem Grubenwasser und dem seit dem 12. April 1898 andauernden Streik der Bergleute, der durch die geplante Streichung 7 katholischer Feiertage ausgelöst wurde, verfügte die Bergwerksverwaltung am 08. Juni 1898 das Kohlebergwerk endgültig stillzulegen. Über 1000 Bergleute verloren ihren Arbeitsplatz. Nach der Zechenschließung verfielen die Anlagen.

Über Tage - Woolfsche Wasserhaltungsmaschinen

Im jetzt restaurierten Stüveschachtgebäude für die Wasserhaltung arbeiteten 2 Dampfmaschinen mit je 650 PS und einer Förderleistung von 24 cbm Grubenwasser pro Minute.

Unter Tage - Wasserhaltungsmaschine

Wasserhaltungsmaschine der Firma Haniel und Lueg. Ausführung als Tandemmaschine mit 2 x 300 PS und einer Förderleistung von 12 cbm pro Minute.

Das Unglück

Am 07. September 1893 ereignete sich im Stüveschacht nachmittags ein schweres Bergwerksunglück unter Tage. Dabei wurden 14 Bergleute von einem Wassereinbruch aus ca. 145 m Höhe in ca. 200 m Tiefe überrascht. 5 Bergleute konnten sich noch mit einem Förderkorb retten. Die 9 zurück gebliebenden Bergleute erstickten durch die mitgeführte Kohlensäure des Grubenwassers. Erst am 22. März 1894 konnten die Toten geborgen werden, da die Pumpen immer wieder versagten. Sie wurden auf dem Hasefriedhof beigesetzt. 
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